[bloggen]
2014.03.28
Heiß diskutiertes Thema in einigen Gruppen und Foren sind die Do-Follow- bzw. No-Follow-Links.
Warum der Unterschied, wie setze ich auf Do- oder No-Follow? Warum überhaupt? Da gibt es Rechtliches? Die Unkenntnis und Unwissenheit einiger Blogger über dieses sehr wichtige Thema erschreckt mich. Nach zwei Tagen Debatte nun meine Zusammenfassung um was es geht, des moralischen Standpunktes und der rechtlichen Lage.
Es geht um Links.
Um gekaufte Links und um selbst bestimmte Links. Firmen nutzen Blogger um ihre Links zu platzieren. Dafür kann es Produkte oder Shoptests geben, dafür kann es auch nur regelmäßige Newsletterinfos geben die der Blogger gezielt verbreiten soll, dafür kann es aber auch Bezahlung in Geldform geben. Der selbstbestimmte Link ist der, den ich auf meinem Blog setze um das tolle AMU der Bloggerin X zu verlinken, weil ich finde, das andere das AMU auch sehen sollen. Der gekaufte Link ist der, bei dem ich etwas bekommen damit ich eine bestimmte Seite verlinke.
Was ist ein Link?
Ein Link ist ein Verweis im Internet von einer Webseite auf eine andere Webseite. Dabei wird nicht unterschieden, ob es sich um eine commercial (kommerziell betriebene Seite wie Firma, Shops o.ä.) handelt oder um eine non commercial (privater Blog, private Homepage etc.) Seite.
Jede Suchmaschine (wir wissen, Google ist eine Suchmaschine) berechnet anhand dieser Links welche Seite oft verlinkt (also empfohlen) wurde und setzt diese im Pageranking weiter nach oben bzw. weiter nach unten. Links sind grundsätzlich Do-Follow oder No-Follow.
Was ist ein Do-Follow-Link?
Ein Do-Follow-Link ist eine Anweisung für Suchmaschinen innerhalb des HTML-Codes, welche der Suchmaschine sagt, den betreffenden Link zur Berechnung der Linkpopularität heranzuziehen.
Das bedeutet, die Suchmaschine liest das dieser Link ein "guter" Link ist und sie die verlinkte Seite weiter nach oben im Suchranking schieben kann. Mit Do-Follow wird die Position der verlinkten Seite verbessert.
Das macht Sinn bei Blogs und bei allen nicht kommerziell aufgebauten Seiten, wie Tierschutzorganisationen, Umweltschutzprojekten etc. Es macht keinen Sinn bei reiner Firmenwerbung.
Was ist ein No-Follow-Link?
Ein No-Follow-Link ist eine Anweisung für Suchmaschinen, welche der Suchmaschine sagt, den Link nicht zur Berechnung der Linkpopularität heranzuziehen.
Das bedeutet, Google wertet den No-Follow-Link gar nicht, als wäre er nicht gesetzt worden und es gäbe keine Verlinkung. Dadurch wird das Pageranking nicht beeinflusst und die Position der verlinkten Seite nicht verbessert.
Wann wende ich einen Do-Follow-Link an?
Wenn ich eine non commercial Seite empfehlen möchte. Wenn ich einen tollen Blog entdeckt habe, den andere auch besuchen sollen. Wenn ich tatsächlich von einem Produkt überzeugt bin und keine Vergütung (in Geldzahlungen) geflossen ist (auch Gutscheine und gratis Produkte zählen da mit), kann und darf ich eine commercial Seite mit Do-Follow verlinken.
Wann wende ich einen No-Follow-Link an?
Wenn ich eine Vergütung erhalten habe, sei es gratis Produkte, Gutscheine, kostenlos shoppen für den Shoptest, Geldzahlungen. Es gibt keine Ausnahmen! Ist eine Vergütung geflossen, muss ich auf No-Follow schalten.
Beispiele:
Hier ist der HTML-Code, den ich verwende für Links: Grün markiert ist die Seite, auf die der Link gesetzt ist, blau markiert ist der Text der erscheint, wenn ihr mit dem Mauszeiger drauf geht.
Einsetzen könnt ihr bei meinem Beispiel jede beliebige Webadresse und jeden Text:
<a href="http://www.roundaboutme.de/" target="_blank">meine Seite als Do-Follow-Link</a>
<a href="http://www.roundaboutme.de/" rel="nofollow" target="_blank">meine Seite als No-Follow-Link</a>
(Das target="_blank" bedeutet nur, das der angeklickte Link in einem neuen Fenster geöffnet wird um die Hauptseite nicht automatisch zu schließen. Das kann bei Bedarf jederzeit weg gelassen werden.)
Moralischer Aspekt
Habe ich eine Bezahlung für einen Blogpost erhalten, dann behandele ich den entsprechenden Verweis auch auf geschäftlicher Ebene. Ich bin nicht betroffen von evtl. tatsächlich perfekter Ware oder einem perfekten Service. Ich gebe meine Zeit und meine Arbeit für einen ehrlichen Bericht und bekomme dafür eine Vergütung. Kann ich nicht hinter einem Produkt, einem Shop oder einer Firma stehen, nehme ich auch keine bezahlten Posts an! So denkt aber leider nicht jeder.
Rechtlicher Aspekt
Kommen wir zum wichtigsten Teil der Do-Follow/ No-Follow-Geschichte: Die rechtliche Seite.
Vielen Bloggern ist gar nicht bewusst, auf welch dünnes Eis sie sich begeben, in Unkenntnis der Sachlage ("hab ich mich nie mit beschäftigt, was ist denn das") oder aus Ignoranz ("ICH verlinke was ich WILL und wie ich will", ja genau so gelesen) oder schlichter Geldgier ("da kommt schon keiner dahinter").
Google straft ab. Im Pageranking wo du einige Plätze verlierst, bis hin zum schlimmsten Fall. Dann werdet ihr von Google komplett ignoriert, aus dem Index entfernt und nicht mehr gefunden.
Die Richtlinien für Suchmaschinen schreiben bei bezahlten Werbe-Links einen maschinenlesbaren Hinweis, sprich No-Follow vor. Ähnlich ist es mit der deutlichen Kennzeichnung von Werbung in allen Medien, seien es Zeitschriften, TV, Webseiten oder eben auch Blogs. Kein Blog darf einen bezahlten Bericht, der als Werbung dient, als eigenständigen redaktionellen Beitrag titulieren, sondern muss klar und deutlich mit "sponsored post/ sponsored link/ Werbung o.ä. kennzeichnen. Siehe dazu >>
Transparenz.
Das das Thema erst jetzt in Deutschland so aktuell wird, liegt nur an der Zeitverzögerung mit der die Welle zu uns schwappt. Advertorials (bedeutet eine redaktionelle Aufmachung von Werbung) wird hier auch gern mal als PR oder Tip bezeichnet, sind in Deutschland ziemlich beliebt. Viele Portale betreiben Kooperationsbörsen und finden leider immer wieder neue Opfer.
Ein Beispiel zeige ich euch hier, die folgende Mail öffnete ich am Mittwoch abend:
"Liebe Eva,
Die Anforderungen sind nochmal wie folgt:
- ca. 300 Wörter
- Linkziel: http://www.xxx.de/
- Linktext: xxx, xxx.de
- Dofollow-Link ohne Advertorial Kennzeichnung, bzw. Sponsoring
Kennzeichnung*
- Link sollte 12 Monate online sein
Bitte achte darauf, dass Du in Deinem Beitrag nicht mehr als zwei
Verlinkungen einbaust.
Es wäre schön, wenn Du den Artikel in der KW 14 online stellen könntest.
Bei Fragen kannst Du Dich natürlich gerne an uns wenden.
Liebe Grüße,
Dein xxx- Team
Mit freundlichen Grüßen,
xxx xxx
Team Blogkooperation"
In diesem Fall muss ich mir selbst die Schuld geben, nicht ausreichend darauf geachtet zu haben WAS genau in der ursprünglichen Beschreibung stand. Es gab mehrere Kooperationsangebote und alle waren No-Follow, bis auf diese eine. Im vorliegenden Fall habe ich auch NIE damit gerechnet, von einer solchen (großen und rennomierten) Bloggerseite derartige Angebote zu bekommen. Ich empfinde das schlichtweg als Riesensauerei! Es ist eine klare Aufforderung zum Betrug gegen §4 Abs. 3 des UWG und ein klarer Verstoß gegen die Richtlinien von Google und anderen Suchmaschinen! Siehe >>
hier und >>
hier.
Falls ihr weitere Anmerkungen, Verbesserungen und sonstige Vorschläge zum Nacheditieren habt, schreibt mir gerne an mail@roundaboutme.de oder in die Kommentare. Falls ihr selbst ähnliches erlebt habt, lasst andere daran teilnehmen. Schreibt euer Erlebnis in die Kommentare oder verlinkt darin euren Bericht.
Blogger sind nicht die dumpfbackigen Dödel, für die manche Unternehmen uns halten. Blogger verkaufen sich nicht für ein gratis Produkt oder setzen ihren Blog für ein paar Euros aufs Spiel. Blogger halten zusammen.
Alles Liebe ♥
Labels: bloggen, Lifestyle